21Sept
2019

Alles kam anders...

Hallo ihr Lieben,

es tut mir total leid, dass ich so lange nicht geschrieben habe.. viele von euch haben darauf gewartet.

Am 21.11. hat sich mein Leben leide radikal geändert. Danach hatte ich leider nicht mehr die Kraft hier etwas zu schreiben. Da sich viele von euch gewünscht haben, dass ich dennoch von meinen letzten Tage berichte tue ich das nun hier, nachdem es mir zumindest ein wenig besser geht - wenn auch nicht gut.

Da ich an diesem besagten Tag gegen Mittag eine Nachricht von zu Hause bekam, die mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat, war an diesem Tag in Ghana nichts mehr wie es sein sollte. Wir hatten geplant uns mit anderen Würdenträgern zu treffen, um verschiedene Projekte zu planen. Dies haben wir dann abgesagt und ich habe nach der Umbuchung meiner Tickets geschaut. Nach einigen Gesprächen mit Derrick und dem anderen CEO der Organisation war klar, dass ich gehen werde. Ich bekam meine Rückflugtickets für Montag. Für diesen Tag war erstmal nichts anderes möglich. Abends wollten wir auf ein kulturelles Festival. Auch das sagte ich zunächst ab. Ich hatte mich in mein Zimmer verzogen und wollte mit niemandem mehr sprechen.

Sehr spät am Abend kam ich raus und ging nocheinmal zu Derrick, er war ebenfalls schon etwas betrübt über die Situation. Ich fragte ihn, ob es noch möglich wäre auf das Festival zu gehn. Also planten wir kurz wie wir dorthin kommen und ich kontaktiere noch Natalia aus Kolumbien, ob sie mitkommen möchte. Wir holten sie ab und fuhren mit einem TroTro ca. 1 Stunde in eine größere Stadt. Dort (nur eine Straße hin) war komplett Stau. Halb Ghana wollte dorthin, es war stockdunkel. In der Ferne sah man schon Lichter. Irgendwann stiegen wir aus und liefen den Rest.

Es gab viel Musik, bunte Farben, Getränke und Essen.. wie auf einem Volksfest durch alle Straßen. Es wurde immer voller trotz später Stunde. Wir tranken ein Glas Palmwein und diverse andere nicht identifizierbare Getränke. Der Palmwein war tatsächlich noch am besten. Überall war hochgerüstete Polizei und Armee. Derrick kannte unglaublich viele Menschen auf der Straße. Unter anderem auch einen der Zivilpolizisten. Sehr netter Typ. Er begleitete uns sogar zur Toilette, da diese hinter einem Innenhof war, um auf uns aufzupassen. Er machte sich Sorgen um "die weißen". Nach ein paar Stunden hatte Natalia keine Lust mehr. Auf dem Rückweg wurde mir im Gedränge noch mein mp3-Player geklaut. Das passte gerade noch zu dem Tag. Ich stand mitten auf der Straße und fing nur noch an zu Lachen. Welch abstruse Situation...